Das große Finale der diesjährigen Vereinsmeisterschaft mit insgesamt 9 teilnehmenden Spielern fand bereits am 14.04. statt. Bei Theo Krämer geht es heute um die Titelverteidigung gegen Jörg Kunter, doch dieses Jahr gibt es noch mehr Kegler in unmittelbarer Schlagdistanz, so dass die ersten 5 Spieler noch hoffen können. Die ersten drei mit Kornelius Gaa, Günter Leuser und Josef Frei starteten bereits um 16:30Uhr, damit alle Kegler noch rechtzeitig fertig werden.

Josef hatte heute einen super Finaltag erwischt. Wenn er in die Vollen ein paar Mal die Mitte erkegelte oder links verzog, so machte er dies mit einigen Neunern wieder wett. Damit blieb sein Vollenergebnis am Ende konstant gut. Im Abräumen hatte er ein wenig Pech und holte viele Pärchen einzeln, doch am Ende stand dennoch ein super Ergebnis auf der Anzeigetafel.

Bei Konny lief es nur halbwegs gut. Halbwegs deswegen, da man ihm nur in die Vollen zusehen konnte. Er kegelte gut, war mit seinen 7 Neunern auch immer oben mit dabei, doch beim Abräumen spielte er plötzlich ganz anders. Nicht mehr so sicher und ohne Mühe, sondern zu sehr angespannt. Viele Fehler, und noch mehr Kegeln einzeln abgeräumt. Das war nichts heute.

Bei Günter Leuser war es ein holpriger Weg. Es startete sehr gut los in die Vollen und auch das Abräumen konnte sich sehen lassen. Doch dann wurde es immer schlechter. Er kegelte zu viele 2er und 3er, so dass er auf kein gutes Ergebnis mehr kam. Die Neuner hatte er zu Beginn bereits alle verbraucht, so dass die kleinen schlechten Würfe nicht mehr wegzuspielen waren. Im Abräumen häuften sich nun auch noch die Fehler bis er im letzten Durchgang mit Ach’ und Krach noch auf 100Holz kam. Aber er sicherte sich gerade so den vorletzten Platz.

Danach kamen weitere drei Spieler mit Lothar Maier, Günter Oßfeld und Rainer Fröhlich dran. Hier galt es mehr zu erkegeln wie die ersten drei, denn gespielt wurde von unten nach oben laut aktueller Schnittliste. Heute waren wir auf Rainer gespannt, ob er bereits im ersten Durchgang alles aus sich heraus holen kann oder ob er sich erst warm spielen muss. Er legte sehr gut los, doch im Abräumen fand er kein Mittel gegen die sehr weit auseinander stehenden Kegel. Zweimal nicht aufgepasst und zweimal das volle Bild beim letzten Wurf nicht erreicht, das kostet wertvolle Holzzahlen. Er hätte sich noch um einen Platz vor Josef spielen können, doch der letzte Abräumdurchgang war mit 18 Holz unterirdisch schlecht, so dass es hier sogar noch einen Platztausch gab.

Lothar hatte zwar etwas Rückstand auf Günter, doch mit einer guten Leistung könnte er sich vielleicht noch vorbeischieben. Doch er hatte in den ersten beiden Durchgängen einen schlechten Start in die Vollen erwischt und konnte dies bei nur 15 Wurf nicht mehr ausgleichen. So musste er alles im Abräumen regeln, doch sein sehr gutes Abräumergebnis konnte das schlechte Vollenergebnis nicht mehr in dem Maße korrigieren, wie man sich das gewünscht hätte. Wenn man bedenkt, dass noch 4 Neuner im Abräumen dazukamen, dann war das Ergebnis zu wenig. Somit konnte er Günter nicht mehr gefährlich werden und er bleibt auf Platz 5.

Günter wollte heute nochmal zeigen, dass er im Stande war, sich im neuen Modus gut einzufinden. Und er begann sehr sehr gut. In die Vollen übte er seine Hausgasse, die er auch fast immer traf, aber so recht fallen wollten die Kegel nicht. Doch er gab nicht auf, und ab und zu fielen auch mal 8 Kegel um. Im Abräumen hier und da ein Pärchen zu wenig abgeräumt, doch zur Halbzeit konnte sich das Ergebnis sehen lassen. Nach dem Bahnwechsel war er in die Vollen noch besser, doch was er sich im Abräumen leistete war zum Davonlaufen. Kein guter Anwurf mehr, nur Mitte und die restlichen Kegel schlecht abgeräumt. Dann noch eine Autobahn dazu und alles war vorbei.

Das eigentliche Finale trugen die ersten drei laut Schnittliste aus: Jörg Kunter, Theo Krämer und Harald Haag. Theo war in Führung und wenn er nur so kegelt wie in den ersten beiden Runden, dann hat er es auch dieses Mal geschafft. Heute war aber irgendwie der Wurm drin. Im ersten Durchgang begann das Übel kurz vor dem Abräumen, als er keine Gasse mehr erwischte. Dies setzte sich im Abräumen und bei den nächsten Vollen so fest, dass er bereits im ersten Durchgang seinen ganzen bisherigen Vorsprung eingebüßt hat und zur Halbzeit sogar auf den dritten Platz zurückgefallen war.

Harald hatte nur 31 Holz Rückstand auf Theo und er begann sehr gut. Sehr schön anzusehen in die Vollen, noch besser im Abräumen. Hier ein Holz mehr erkegelt, dort etwas mehr Glück gehabt. So knauserte er sich 14 Holz zusammen und holte langsam auf. Der zweite Durchgang war, wie auch für die anderen beiden Mitkonkurrenten, eine Verschnaufpause, doch es genügte, um Theo endgültig hinter sich zu lassen.

Jörg wollte es dieses Jahr wissen und hoffte auf die Schwäche der Gegner. Er wusste, dass er nicht so gut abräumen konnte und baute auf sein Vollenergebnis. Und das konnte sich mit 92 Holz im Durchschnitt durchaus sehen lassen. Im Abräumen schaute er auf die anderen und freute sich, dass er immer näher an Theo herankam bis er ihn bereits im ersten Durchgang eingeholt hatte. Nun werden die Karten neu gemischt und zur Halbzeit lag er sogar mit hohen 27 Holz vor Harald, dem Zweitplatzierten.

Halbzeitstand: Jörg 1342 Holz, Harald: 1315 Holz, Theo: 1313 Holz

Um den 28 Holz Rückstand wett zu machen musste sich Theo heute noch etwas mehr steigern, denn Jörg kegelte nicht sehr gut, aber konstant. Doch bei Theo wollten die Kegel auf Bahn 1 nicht fallen. Das Maximum in die Vollen waren 7 Holz, so dass die vielen 4er nicht mehr korrigiert werden konnten. Im Abräumen fand er auch keine gute Gasse mehr und so rutschte er noch weiter nach hinten.

Jörg erfreute sich des guten Wetters und schaute wohl zu sehr zu Theo hinüber, denn auch er brachte nicht mehr viel zusammen. Mit 4 Fehler und am 28. und viel schlimmer, am 29. Wurf vorbei geworfen. Da wundert es einen nicht, dass er Holz um Holz einbüßt.

Harald kam mit Riesenschritten auf ihn zu, denn dieser Durchgang ging eindeutig an ihn. Unterstützt wurde er durch zwei 9er in die Vollen, aber die hatte er sich auch mal verdient. Und wenn dann noch gut abgeräumt wird und sich als Zugabe noch ein 9er dazu gesellt, dann passt alles in diesem Durchgang.

Stand vor dem letzten Durchgang: Jörg 1467 Holz, Harald: 1459 Holz, Theo: 1433 Holz

Wer hätte gedacht, dass Jörg so nachlassen würde und Harald so stark aufholen kann. Es bleibt spannend zwischen den beiden. Würde man jetzt noch auf Theo wetten, hätte man bei den Buchmachern sicherlich eine gute Quote erhalten. Was war das für eine Spannung, erkegelten doch alle drei 89 Holz in die Vollen. Der Abstand zwischen den Dreien blieb gleich. Noch 15 Wurf im Abräumen. Jetzt zählte im Abräumen jedes Glücksholz und Jörg wusste, dass Harald immer ca. 6 Holz mehr abräumte als er. Das wird eine ganz enge Kiste.

Theo kegelte gut drauf los und räumte ein Bild nach dem anderen ab. Mit 8 Wurf hatte er bereits 3 Bilder geräumt. Jörg erging es ähnlich und er kegelte mit 9 Wurf ebenso 3 Bilder. Bei Harald lief es verdammt schlecht, denn nachdem er die rechten Damen erfasste, stellte er sich auch noch die Autobahn hin und benötigte so 9 Wurf für sage und schreibe 1 Bild. Jörg war damit fast schon Vereinsmeister und Theo war bis auf 8 Holz wieder an Harry dran. Jetzt heißt es aber aufpassen, Harry, oder willst du diesen Vorsprung auch noch verspielen?

Jörg kegelte noch gemütlich zu Ende und stand als Vereinsmeister fest. Die Spannung war um Platz 2 entbrannt. Theo kegelte und…ein 9er!!! Harald schaute verdutzt drein, denn jetzt musste er nachlegen. Er ließ sich etwas mehr Zeit für seine letzten Würfe, polierte noch seine Kugel schön, und wollte gerade loslaufen, doch dann wartete er noch Theo’s nächsten Wurf ab. Und es war….wieder eine 9!!! Das hat gesessen. Harald legte seine Kugel beiseite, wohl wissend, dass er jetzt noch besser abräumen musste, um das noch einzuholen. Dann kam Theo’s 26. Wurf und es war… wieder eine 9!!! Was für ein Finale. Unser Theo, weit abgeschlagen, kaum noch Chancen und dann so ein Endspurt. Harald war bedient und gratulierte Theo 4 Wurf vor Ende zum Vizemeister, denn er und auch die restlichen Anwesenden hatten keine Hoffnung mehr, dass Harald dies noch umbiegen konnte. Es war aber noch denkbar knapp, und Harald kegelte auch noch am 29. vorbei. Es fehlten am Ende nur 9 Holz. Hätte er den 29. geholt und ein 8er gekegelt, wäre er zweiter gewesen. Man sollte sich nie ganz abschreiben, sondern kämpfen bis zum bitteren Ende. So war vielleicht die Konzentration dahin und der Vizemeister leichtfertig verspielt.


v.l.n.r. Theo Krämer, Jörg Kunter, Harald Haag

Hiermit gratulieren wir unserem Jörg Kunter, der es nach einigen Jahren als Vizemeister nun endlich bis nach ganz oben geschafft hat. Herzlichen Glückwunsch und auf eine gute nächste Saison ohne Verletzung.

Hier noch der Endstand: